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Lieber Helmut! Viele sagen, der Storch ist das wichtigste Tier im Burgenland. Aber das stimmt so natürlich nicht. Das wichtigste Tier im Burgenland ist der Maulwurf (der Scher, sagen die Ur-Burgenländer). Weil ein jeder echter Burgenländer hat einen Garten mit einer Maulwurfzucht.
Als Geheimtipp würde ich aber auch den berühmten Neusiedlersee-Aal nicht außer Acht lassen. Erstens, weil er sehr gut schmeckt und zweitens, weil er wesentlich zur Geschichte unseres schönen Heimatlandes beigetragen hat.

Lieber Werner! Eigentlich ist es überall schön und es gibt so viel zu entdecken. Ich sage: „Am schönsten ist es dort, wo man Freunde hat!“ Deshalb empfehle ich dir erst einmal das Südburgenland. Da kannst du ein Kellerstöckl mieten und dort total entspannen. Mit dem Radl erkundest du eine der schönsten Landschaften der Erde. Und wenn du entspannt genug bist und im Buschenschank ein paar Runden Uhudler spendierst, klappt das mit den Freundschaften wie von selbst.
Die Ureinwohner dort sind meistens sehr freundlich und zutraulich und mit zunehmendem Alkoholpegel verschwinden auch die anfänglichen Verständigungsprobleme ganz von alleine.
Im Gegensatz zu den Steirern, werden die Burgenländer auch nicht rabiat, wenn sie besoffen sind. Aber Achtung: Die burgenländischen Buschenschänke sind bei Steirern recht beliebte Ausflugsziele – erkundige dich also lieber rechtzeitig, woher deine Saufkumpane stammen.

Liebe Elfriede! Ich glaube, dass das – abgesehen von den hervorragenden Kukmirner Genen – vor allem an meiner gesunden Lebensführung liegt. Mäßiges Trinken ist dabei sehr wichtig. Ich trinke zum Beispiel jeden Tag zum Frühstück ein Glas Champagner, manchmal auch zwei oder Uhudler-Frizzante. Das bringt den Kreislauf auf Trab. Was das Essen betrifft, so empfehle ich gesunde Naturkost. Zwei- bis dreimal die Woche kann das Bohnensterz sein, wobei man darauf achten sollte, nicht immer das Gleiche dazu zu essen. Dass Rauchen der Gesundheit schadet, ist auch kein Geheimnis. Aber ein bis zwei handgerollte Havannas in der Woche kann ich nur empfehlen. Das wichtigste ist, ein gesundes Liebesleben. Besonders wichtig ist das Gehirntraining, diesbezüglich ist Lesen das Mittel der Wahl. Ich kann Dir natürlich gerne gute Literaturtipps geben. Österreich ist ja das Land der SchriftstellerInnen mit schon ganzen zwei Literaturnobelpreisträgern. Aber das weißt Du ja. Und ein gutes soziales Leben sollte man haben.

Lieber Heli-Opa! Versuche deinen Buben zu verstehen. Er hat die einmalige Chance erkannt und beim Schopf gepackt, eine schöne Burgenländerin zu freien – wie es ja schon seit Jahrhunderten im weltbekannten Volkslied „Drunt im Burgenland steht ein Bauernhaus“ besungen wird. Betrachte seinen Umzug als einen selbstgewählten Evolutionssprung vom steirischen „Hödlmoser“ hin zur weltgewandten burgenländischen „Resl-Tant“. Und sei offen für seine Ratschläge. Vielleicht kannst du ja noch etwas von ihm lernen.

Lieber Ferdinand! Ich hatte ja schon viele Autos, die meisten davon waren ganz brauchbar. Zur Zeit fahre ich einen Tesla, weil man muss ja mit der Zeit gehen. Das Wichtigste ist aber, dass du einen guten Chauffeur oder eine gute Chauffeuse hast.

Lieber Johann! Ich kann dich sehr gut verstehen, deshalb empfehle ich dir zuerst einmal, die Leberkäs-Semmel beim Fleischhauer in Neutal zu kaufen. Weiters empfehle ich dir eine Käsleberkäs-Semmel zu nehmen, weil man soll ja den Fleischkonsum reduzieren – wegen der Gesundheit.
Und da sind wir auch schon beim Thema: Es ist ein Paradoxon – obwohl der Konsum immer mehr zugenommen hat, wie auch der Bauchumfang einiger Konsumentinnen und Konsumenten, hat der „KONSUM“ einst ordentliche Verluste geschrieben und musste schließen. Ich kann dir deine Frage nicht beantworten, muss also spekulieren. Wahrscheinlich haben die Leute zum Beispiel einfach lieber beim „Billa“, beim „Hofer“, beim „Merkur“, beim „Spar“, beim „ADEG“ oder beim „Nah & Frisch“ eingekauft.

Liebe Petra! Eine gute Nachbarschaft zu haben, ist immer wichtig. Das erleichtert das Leben ungemein. Und wahrscheinlich weißt du ja, dass ich den Spruch „Es gehört sowieso viel mehr geschmust!“ erfunden habe, weil es wahr ist. Die Maske solltest du nicht mehr verwenden. Aber du kannst sie dir einrahmen – dann wird sie dich immer an diesen schönen Moment erinnern.

Gute Freunde sind unbezahlbar, sag ich ja immer – und kaltes Essen ist wie schlechter Wein. Dafür ist das Leben zu kurz. Deshalb hab ich zuerst gedacht, ich zahl dir die Strafe. Aber dann hab ich mir gedacht, dass es auch irgendwie rücksichtslos ist, zu schnell zu fahren. Deshalb zahl die Strafe selber, jammere nicht herum und lerne deine Lektion.

Liebe Lucretia! Du kannst das nur gutmachen, indem du besser acht gibst, wo du hinsteigst. Wenn dir das aber nochmals passiert, dann bring zumindest den toten Wurm einem Angler.
Dann haben erstens die Fische noch was Gutes zum Fressen. Weiters hat der Angler, der den Fisch fängt, eine Mordsfreude. Der Koch, der den Fisch zubereitet, bekommt seinen Lohn und der Wirt hat ein wenig Gewinn. Nicht zuletzt bekommt der Finanzminister die Steuer und mit den Steuergeldern werden viele gute Dinge gemacht, von denen alle etwas haben.
Du hast jede Menge gutes Karma erzeugt und brauchst wirklich kein schlechtes Gewissen mehr haben.

Lieber Herbert, das ist vielleicht gar nicht so schlimm, wie es auf den ersten Blick aussieht. Denn wie heißt es so schön: Geld allein macht nicht glücklich. Glück ist es zum Beispiel, an einem schönen Sommerabend mit Familie und Freunden im Garten zu sitzen und sich zu entspannen. Da gibt es noch viele weitere Beispiele. Sollte sich in deiner Geldbörse ein wirklich großer Betrag befunden haben oder deine Bankomatkarte inklusive Geheimcode, dann rate ich dir, nochmal ganz genau zu suchen. Denn öfters hat man auch in einem solchen Fall Glück. Meistens findet man das Börsel immer dort, wo es am dunkelsten ist.